Vor ein paar Wochen habe ich von der Firma “KARIN” ein paar Brushmarker PRO unverbindlich zugeschickt bekommen und durfte sie für euch testen. Das Auspacken war eine wahre Freude, denn die Stifte sind in einer tollen Box angekommen mit 60 verschiedenen Farbtönen und 3 Blendern. Außerdem gibt es die Karin Brushmarker PRO nun auch in 12 verschiedenen Neon-Farben!
Ich bin noch immer ganz begeistert von der Vielfalt der Farben und den wunderschönen Farbtönen. Da kann kaum eine andere Marke mithalten. Und auch die Pinselspitze konnte mich sofort überzeugen, aber lest selbst:
Kurz und bündig – die ersten Fakten
- große, robuste Nylon-Pinselspitze aus Japan
- 60 verschiedene Farbtöne + 1 Blender
- enthalten 2,4 ml flüssige Farbe
- gut geeignet für Blending-Effekte
- sollen aufrecht gelagert werden, sonst läuft die Farbe aus
- es gibt verschiedene Farbsets, die Stifte gibt es aber auch einzeln zu kaufen
- Preis: €1,50 pro Stift
- kann auch für Watercolor-Illustrationen genutzt werden!
Das Schreibgefühl
Die Stifte sind mit einer sehr großen Spitze ausgestattet und daher für größere Letterings geeignet. Und sie ist sehr stabil, was das Brushlettering plötzlich zu einer richtigen Leichtigkeit macht. In meinen Workshops sind die TeilnehmerInnen der Anfänger-Kurse regelrecht begeistert, da sich sofort tolle Wörter und Sprüche erzeugen lassen. Durch die Stabilität der Spitze werden auch die dünnen Aufstriche sehr präzise und gelingen perfekt!
Durch die dicke/breite Spitze hat man bei Buchstaben, wie dem a, d, e oder o, bei denen die Pinselspitze gegen die Strichrichtung “geschoben” werden, keine Angst, dass die Spitze umknickt.
Nach vielem Schreiben wird auch hier, wie bei fast allen Stiften, die Spitze etwas weicher. Vor allem der Schwarze verliert etwas mehr von seiner Stabilität. Meines Erachtens ist das Schreibgefühl trotzdem gut, denn auch Brushpens anderer Marken verlieren viel an Stabilität nach mehrmaligem Benutzen.
Das richtige Papier
Die Karin Brushmarker PRO sind für die Verwendung auf Aquarellpapier gemacht. Durch den satten Farbauftrag brauchen sie das auch, denn auf glattem, satiniertem Kopierpapier steht die Farbe regelrecht. Ich habe verschiedenste Papiersorten für euch getestet und dabei einige Dinge herausgefunden: durch den sehr satten Farbauftrag, können viele Papiersorten die Farbe nicht gleich aufnehmen. Daher kann es sein, dass die Farbe auch nach mehreren Minuten Trocknungszeit verwischen kann. Deshalb würde ich dünnes, glattes Aquarellpapier verwenden. Sehr gut funktoniert haben folgende Papiersorten:
Tombow Aquarellpapier
Das glatte Aquarellpapier (heißgepresst, satiniert) eignet sich perfekt für die Karin Brushmarker PRO. Durch die glatte Oberfläche gleiten die Brush-Pens regelrecht übers Papier und du kannst es ausserdem super für Blendings nutzen!
Clairefontane Kopierpapier 120 g/250 Blatt *
Das Kopierpapier ist NICHT satiniert – dadurch kann die Farbe der Brushmarker super aufgenommen werden! Blending-Effekte lassen sich hier immer noch sehr gut erzielen.
Auf dem Ecoline-Papier und anderen Aquarell-Papiersorten hat der Wischtest nicht geklappt – hier ist die Farbe nach mehr als 10 Minuten noch immer nicht eingetrocknet!
Blending-Effekte
Ein Thema, das bei jedem Anfänger-Brushlettering-Kurs aufkommt: wie geht denn dieses Verblenden? Eines kann gesagt sein, wenn ein Stift dafür gemacht ist, dann dieser: Durch den sehr satten Farbauftrag kann beinahe ohne Blender gearbeitet werden. Die Farbe läuft wie von selbst ineinander und ergibt tolle Effekte! Wer auf dem Kopierpapier von Clairefontaine arbeitet, sollte allerdings schnell sein – hier trocknet die Farbe schneller ein, als bei dünnem Aquarellpapier. Aber mit dem Karin-Blender kann natürlich nachgeholfen werden.
Watercolor-Illustrationen
Aber nicht nur fürs Lettering sind diese Stifte geeignet: auf Instagram habe ich bereits viele Illustrationen gesichtet, die mit den Karin-Brushmarkern gemalt wurden. Das wollte ich auch testen! Gesagt getan, hab ich mit die Stifte, Pinsel und Wasser zurechtgelegt und einfach drauflosgemalt. Daraus ist das entstanden:
Ich sags euch: Auf dickem Aquarellpapier kann man wirklich toll darauf malen und illustrieren. Hier kann man sich das zunutze machen, dass man beim Lettering nicht will: die Farbkraft, die am Papier landet, trocknet nicht schnell ein und kann daher super zum Vermalen genutzt werden. Die Brillianz der Farbe hat mich wirklich umgehauen! So kräftige, leuchtende Farben hab ich noch kaum beim Aquarell-Malen herausbekommen.
Karin vs. Ecoline
Beide Stifte zeichnen sich durch eine große Spitze aus und einen sehr satten Farbauftrag. Doch die Handhabung beider Stifte ist doch unterschiedlich.
Die Ecoline-Brushpens haben eine sehr dünne/lange Spitze – das Schreibgefühl ist daher ein ganz anderes, denn die Spitze verbiegt dadurch viel stärker (als bei den Karin Brushmarkern). Auch auf den verschiedenen Papiersorten verhält sich der Stift anders – die Farbe zieht schneller ein und sie kann nicht mehr verwischt werden.
Im Gegensatz dazu sollte bei den Karin-Brushmarkern auf geeignetes Papier geachtet werden – denn sonst verwischt das Lettering sofort. Warum die Farbe der Ecoline-Brushpens und der Karin-Brushmarker so unterschiedlich am Papier reagiert kann ich euch nicht zu 100% beantworten. Ich habe den Eindruck, dass durch die große/dicke Spitze der Karin Marker viel mehr Farbe abgegeben wird, die das Aquarellpapier teilweise nicht aufnehmen kann. Daher sollte sehr saugfähiges Papier genommen werden.
Die Effekte auf Papier ähneln sich hingegen sehr. Gerade der Farbverlauf sieht beinahe identisch aus – lediglich leichte Unterschiede lassen sich feststellen: Die Farbabgabe der Ecoline Brushpens ist teilweise nicht gleichmäßig (siehe Bild)
Fazit
Ich liebe diese Stifte! Ich schreibe mittlerweile hauptsächlich damit und zwar nicht nur Sprüche, sondern auch die Namen auf den Geburtsbildern,… weil es einfach IMMER super aussieht! Der einzige kleine Nachteil ist, dass ihr wirklich auf die Papiersorte achten müsst, denn sonst sind eure Bilder leider verschmiert. Ansonsten kann ich euch die Stifte wirklich sehr ans Herz legen. Und wer sie testen möchte, kommt entweder zu mir in die Workshops oder sieht sich HIER *mal um 😉
In diesem Sinne:
Frohes Lettern 😉
eure Kathi