Brushlettering – ein Trend der unaufhaltsam ist! Ich gebe dir in diesem Post viele Tipps zur Einführung ins Brushlettering mit auf den Weg. Damit auch du die Kunst der schönen Buchstaben erlernen kannst, habe ich dir wertvolle Tipps zusammengefasst, die ich in den letzten Jahren selbst erprobt habe und in meinen Workshops weitergebe.
Brushlettering – die Basics
Das Schriftbild beim Brushlettering ist geprägt von der variablen Schriftbreite. Die unterschiedlichen Schriftbreiten ergeben sich durch eine unterschiedliche Druckanwendung. Dazu wird mit einem Pinselstift (Brushpen) geschrieben, der eine flexible Pinselspitze besitzt.
Der große Unterschied zu deiner Handschrift besteht darin, dass die Buchstaben beim Lettering gemalt werden. Jeder einzelne Buchstabe bekommt Aufmerksamkeit und wird aufs Papier gemalt – nicht geschrieben.
Strichstärken
Die wichtigste Regel beim Brushlettering ist folgende: Alle Striche, die nach oben führen, werden dünn gemalt. Die Striche, die nach unten führen, werden dick gemalt – das bedeutet, dass du mehr Druck aufwenden musst.
Mit der flexiblen Pinselspitze des Brushpens kannst du beides erzeugen: sowohl dünne, als auch dicke Striche. Die Kunst darin besteht, die Übergänge zwischen den dicken Abstrichen und den dünnen Aufstrichen sehr sanft und vorsichtig zu machen, sodass ein sauberes, gleichmäßiges Schriftbild entsteht.
Bevor du dich an die ersten Buchstaben wagst, solltest du deinen Stift zuerst kennenlernen. Welche Aufwärmübungen ich dir empfehle, findest du weiter unten im Post.
Stifthaltung
Das wohl wichtigste und schwierigste am Lettering ist die Stifthaltung. Ich habe mir in den Jahren eine eigene Brush-Pen-Stifthaltung angewöhnt. Das braucht am Anfang viel Zeit und Geduld, damit du du eine geeignete Stifthaltung für dich findest. Warum das so wichtig ist? Damit deine Übergänge gleichmäßig werden und du die Stiftbreite des Brushpens perfekt ausnutzen kannst.
Damit du Übergänge gut malen kannst und dir die Buchstaben gut gelingen, empfehle ich folgende Stifthaltung:
halte den Stift im vorderen Bereich fest. Lege den Stift dabei auf dem Fingerknöchel des Zeigefingers ab. So liegt der Stift gut und ruhig in deiner Hand. Die Stiftspitze des Brushpens zeigt auf 9 Uhr – so kannst du die volle Breite des Brushpens ausnutzen! Achte auch darauf, dass du den Brushpen nicht zu steil haltest. So knickt die Stiftspitze zu stark ab und dein Brushpen wird schneller kaputt. Damit das nicht passiert, übe am Anfang lieber mit einem kleinen Brushpen mit Nylonspitze (z.B: Tombow Fudenosuke oder Pentel Touch sign Pen).
Wenn du Probleme mit der Stifthaltung hast, emfehle ich dir zu einem Brushlettering-Workshop zu gehen. So kannst du dich von einem Experten beraten lassen und dir weitere Tipps für deine Stifthaltung holen!
Tropfentest
Damit du selbst kontrollieren kannst, ob deine Stifthaltung in Ordnung ist, dann kannst du einen Tropfentest machen (geht NICHT mit einem Tombow Fudenosuke oder Pentel Touch – die Brushpen-Spitze ist dafür zu klein).
So geht der Tropfentest:
Nimm deinen Brushpen in die Hand – Pinselspitze zeigt nach 9 Uhr. Drücke nun den Brushpen auf dein Papier, ohne den Stift dabei zu ziehen! Ziehe den Brushpen vorsichtig wieder nach oben – nun sollte ein schöner Tropfen entstanden sein.
Kommen wir zu dem Bild:
Links: hier siehst du einen Tropfen, wie er sein sollte. Die Spitze zeigt nach 9 Uhr – der Tropfen ist gleichmäßig, bauchig. Für den Abstrich kannst du die volle Breite der Spitze beanspruchen.
Mitte: Die Stifthaltung ist zu steil, deshalb ist der Tropfen sehr bauchig und kurz. Beim Abstrich siehst du, dass er sehr schmal ist, im Gegensatz zu dem ersten.
Rechts: Der Tropfen am Bild ist sehr lang und schmal. Hier liegt der Stift zu flach in der Hand, wodurch sehr viel von der Pinselspitze am Papier liegt. Das klingt eigentlich nicht schlecht oder? Das schwierige an dieser Stifthaltung sind die Übergänge von Dick nach Dünn. Denn leider liegt auch viel Fläche am Papier, wenn du die dünnen Aufstriche malen möchtest! Außerdem ist hier der Stift zu weit nach oben geneigt (auf 10-11 Uhr) – so ergibt sich am Anfang des Abstriches eine Spitze (nach links zeigend).
Welcher Stift?
Für Anfänger empfehle ich dir einen Brush Pen mit kleiner Pinselspitze. Diese haben eine Acryl-Spitze die unkaputtbar ist. Du hast kein Ausfransen und die Übergänge gelingen besser. Außerdem benötigst du für diese Stifte kein extra-glattes Papier!
Stifte mit Acryl-Spitze:
Ein bisschen schwieriger zu händeln sind größere Brushpens mit Filzspitze. Sie sind weicher und flexibler während dem Lettern. Vor allem die dünnen Aufstriche erfordern hier ein bisschen mehr Übung. Ich habe trotzdem zwei Stiftempfehlungen, die für Einsteiger gut geeignet sind:
Stifte mit Filzspitze – benötigen sehr glattes Papier!
Aufwärmübungen
Bevor es ans Buchstaben schreiben geht – mache unbedingt Aufwärmübungen! Sie haben den Vorteil, dass du dein Material einfach besser kennenlernst. Teste auch verschiedene Stifte aus – welcher liegt dir, welcher nicht? Welche unterschiedlichen Ergebnisse kannst du mit den Materialien erzielen? Ich persönlich finde es immer spannend, Neues auszuprobieren und zu testen! Also ran an den Stift und los gehts 🙂
Die Aufwärmübungen habe ich dir als PDF zum Download bereitgestellt! Die Übungen kannst du mit verschiedenen Brushpens machen – die obere Zeile ist für kleine Brushpens, die untere für größere Brushpens (z.B. von Edding oder Stabilo)
Wichtig:
Drucke dir die Aufwärmübungen unbedingt auf einem glatten Kopierpapier aus (z.B. Clairefontaine DCP Papier *). Ansonsten können dir die Brushpens leicht ausfransen!
Download Aufwärmübungen PDF
ACHTUNG: Das PDF ist nur für die private Nutzung erlaubt! Copyright 2020 – www.belettert.at
In diesem Sinne wünsch ich dir viel Freude bei deinen ersten Aufwärmübungen! Ich freue mich übrigens immer sehr, wenn ich das PDF in Action sehe – verlink mich doch gerne auf Instagram (@belettert.at) und zeige deine Werke her 🙂
Alles Liebe und fröhliches Lettern,
*Affiliate Link: ich bekomme eine kleine Provision!
So ein Lettering Tattoo habe ich mir machen lassen. Seither will ich unbedingt so schreiben lernen. Toller Blog und super Übungstipps – Danke! 😉
Hallo Dana 🙂
Lettering ist so ein tolles Hobby – vor allem so vielseitig! Da lohnt sich das dranbleiben und üben auf alle Fälle!
Freu mich, dass dir meine Tipps weiterhelfen,
Liebe Grüße, Kathi